Geschichte des Weihnachtsvampirs

Gebannt sahen der kleine Andreas und der kleine Thomas aus dem Fenster. Wo blieb denn nur der Weihnachtsmann? „Mami, Mami! Wann kommt denn der Weihnachtsmann?“, nervten sie erneut ihre Mutter. „Aber Kinder, zu euch braven Vampirkindern kommt doch nicht der Weihnachtsmann sondern der Weihnachtsvampir!“ „Achso ja. Erzählst du uns noch mal die Geschichte? Bitte!“ Ihre Mutter seufzte. Sie war gerade dabei Blutkekse zu backen. „Schatz, kannst du ihnen bitte ihre Lieblingsgeschichte erzählen?“, sagte sie an ihren Mann gewandt. Dieser setzte grummelnd die Tasse Blutorangentee ab. „Dann setzt euch artig hin und hört zu!“

Es war einmal ein Vampir. Er war zwar schon über 100 Jahre alt, dennoch fand er es immer noch unfair, dass der Weihnachtsmann nur zu artigen Menschenkindern kam. Claus, so war sein Name hatte eine Familie gegründet und war es leid, seine Kinder belügen zu müssen. Er fasste einen Beschluss. Er würde zum Nordpol reisen und den Weihnachtsmann verwandeln. Seine Frau versuchte erst gar nicht ihn davon abzubringen. Auch ihr war es nur recht. Seine Kinder bekamen davon nichts mit. Es war eine Woche vor Weihnachten und ihre Vorfreude war groß. So kam es also, dass Claus los zog, um den Weihnachtsmann zu beißen.
Früher hatte er den Wandel der Menschheit und deren technische Fortschritte immer verflucht, doch an diesem Tag war er froh darüber. Vor 100 Jahren noch wäre es unmöglich gewesen zum Nordpol zu gelangen. Da sich in Laufe der Zeit sehr viel Geld auf seinem Konto gehäuft hatte, war es kein Problem für ihn sich ein Flugzeug zu kaufen. Mit diesem dauerte es keine 2 Tage zum kalten Nordpol zu gelangen. Er musste einige Zwischenstopps einlegen, um sich Blut zu beschaffen.
Endlich war er am Nordpol angelangt. Doch mehr als eine weite Schneelandschaft konnte er nicht entdecken. Wo versteckte sich der Weihnachtsmann bloß? Wütend stampfte er auf. Hatte er umsonst die weite Reise hinter sich gebracht, um hier im Schnee zu stehen? Plötzlich begann der Boden unter seinen Füßen zu wackeln. Die Schneedecke brach auf und ließ den Vampir hinabstürzen in unbekannte Tiefen. Doch der Aufschlag blieb aus. Verwirrt bemerkte er, dass er in einem Schlitten gelandet war. In einem fliegenden Schlitten! „Nana, wer wird denn gleich unartig werden?“, lachte ihn ein dicker Mann in rot an. Der Weihnachtsmann! Er hatte ihn gefunden. Sachte setzte der Schlitten am Boden auf. Claus sah sich um. Eine ganze Stadt lag vor ihnen. Also lebte er unter der Schneedecke! Während die Elfen die Rentiere in ihre Ställe brachten, wandte sich der Weihnachtsmann dem Vampir zu. „Sei mein Gast, Claus!“ Er führte den Blutsauger in sein Haus.
Der Geschenkebringer begrüßte freudig seine Frau und stellte sie anschließend vor. „Das ist meine bessere Hälfte. Die Menschen nennen sie Christkind, doch in Wirklichkeit ist ihr Name Christa“, klärte er seinen Gast auf. Die drei setzten sich, während ihnen eine Elfe jedem eine Tasse Kakao brachte. In Claus Tasse war der Kakao mit Blut versetzt. „Anscheinend wissen Sie sehr gut über mich Bescheid“, stellte er leicht nervös fest. Er nahm einen Schluck. Es war Rehblut. „Nunja ich kenne alle Namen und alle Vorlieben aller Wesen auf Erden. Ich weiß auch, weswegen du hier bist!“ Claus schluckte und sah beschämt zu Boden. „Es tut mir leid, aber meine Frau und ich können unsere Kinder einfach nicht mehr anlügen. Und ich bin sicher, dass es nicht nur uns so geht!“ „Ich verstehe dich. Niemand lügt gerne. Aber ich habe einen Vorschlag! Möchtest du ihn hören?“ Der Vampir nickte. „Schon länger suche ich jemanden deiner Art. Mein Plan ist es, einen Weihnachtsvampir zu erschaffen. Doch bis jetzt habe ich noch niemanden finden können, der der Aufgabe würdig wäre, bis jetzt!“ Claus sah auf. Was meinte er damit? „Das ist eine tolle Idee, die Sie da haben.“ „Ja meine ich auch. Glaubst du, dass du würdig wärst?“ Der Vampir erschrak. Er? „Du schaffst das schon!“, munterte ihn das Christkind auf, „und deine Frau könnte die Rolle des Christvampirs übernehmen.“ „Ich … ich … weiß nicht. Ich müsste mit ihr darüber reden!“, stotterte er. Christa erhob sich. „Dann werde ich sie schnell holen!“ 2 Mal drehte sie sich im Kreis und verschwand dann. Wenige Sekunden später war sie mit Claus´ Familie wieder da. Gemeinsam beschlossen sie, die Aufgabe anzunehmen.
Von nun an lernten die beiden von dem Weihnachtsmann und vom Christkind, um den Vampirkindern auf der ganzen Welt ihre Geschenke zu bringen.

… und so hat es sich wahrhaftig zugetragen!“, endete der Vater. Andreas und Thomas lagen bereits schlafend nebeneinander auf der Bank. Ihre Mutter deckte sie zu, während der Vater seine Tasse leerte. Als es an der Tür klopfte, öffnete die Hausfrau sofort die Tür. „Guten Abend, Claus. Gut das du jetzt kommst. Die beiden Rabauken sind gerade eingeschlafen.“

~ THE END ~

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